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Einfache Erklärungen für viele Begriffe aus dem Reich des Nähens, alphabetisch sortiert.



Nähfüßchen

Illustration - Kantenlineal Der herunter gelassene Nähfuß drückt den Stoff auf den Transporteur und sorgt so dafür, dass sich Dein Nähgut vorwärts (oder rückwärts) bewegt. Ist der Nähfuß oben, wird der Stoff demnach nicht mehr transportiert, außerdem wird dann meist automatisch die Oberfadenspannung ausgeschaltet.
Bem Kauf einer Nähmaschine werden gewöhlich einige Nähfüßchen mitgeliefert. Auch zusätzliche Teile, wie das praktische Führungslineal, welches auf unserer kleinen Abbildung hinter dem Nähfuß montiert ist. Je nach Hersteller und Modell unterscheiden sie sich Nähfüßchen und Zubehör in der Form und Handhabung, so dass ich hier nur einen kurzen Überblick gebe. Bitte schaue bezüglich der Montage und Bdienung im Handbuch Deiner Nähmaschine nach!


Die zwei Unentbehrlichen:


Natürlich brauchst Du einen Universalfuß, damit kannst Du fast alle anfallenden Nähte problemlos nähen. Dieser Standardfuß ist bei neu gekauften Nähmaschinen meist bereits installiert. Man nennt ihn auch 'ZickZackfuß', da die Aussparung für die Nadel so breit ist, dass diese auch beim breitesten ZickZackStich noch hindurch passt. Auch für eine Zwillingsnadel ist die Aussparung groß genug.

Einen Reißverschlussfuß solltest Du auch in jedem Fall haben. Damit kannst Du nicht nur dicht an den Zähnchen von Reißverschlüssen entlang nähen, auch beim Nähen von Paspeln macht er sich nützlich. Der Reißverschlussnähfuß ist verstellbar, so dass Du wahlweise links oder rechts an der dicken Raupe vorbei nähen kannst. Für nahtverdeckte Reißverschlüsse gibt es ein besonderes Nähfüßchen.

Die zwei sehr Nützlichen:


Der Knopflochfuß besteht aus einer Führungsschniene mit Maßeinteilung in der das eigentliche Füßchen gleitet. Er wird zm Nähen von Knopflöchern mit der Knopflochautomatik verwendet.

Wenn Du häufig beschichtete Stoffe, Folien oder Gummiartiges vernähst, ist ein Teflonfuß oder 'Gleitfuß' sehr nützlich. Er sieht aus, wie ein Standardnähfuß, ist aber aus Kunststoff und gleitet besser über bremsendes Material als ein Metallfuß.

Die Spezialisten


Der Biesen-Nähfuß hat an der Unterseite mehrere Rillen, die als Führung zum geraden Nähen von Biesen mit der Zwillingsnadel dienen.

Der Blindstichfuß ermöglicht das Nähen von nahezu unsichtbaren Säumen mit der Maschine. Allerdings erfordert das viel Fingerspitzengefühl und vorbereitendes Bügeln.

Der Gradstichfuß ähnelt dem Standardfuß, hat aber lediglich eine kleine, runde Aussparung für die Nadel und kann daher nur für gerade Steppnähte verwendet werden. Die werden aber wegen der größeren Auflagefläche des Füßchens besonders gleichmäßig. Bei ZickZack- oder Zierstichen schlägt die Nadel auf den Fuß und bricht - also: Obacht!

Ein Obertransportfuß ist ein ziemlich monströses Ding, da sich hinter dem eigentlichen Nähfuß eine Mechanik befindet, die den Stoff auch von oben schiebt. Das ist beim Nähen von sehr flutschigen oder beschichteten Stoffen sehr hilfreich. Wenn Deine Maschine einen eingebauten Oberstofftransport (z.B. IDT von Pfaff) hat, brauchst Du natürlich keinen Obertransportfuß.

Der Rollenfuß hat eine oder mehrere, geriffelte Metallwalzen. Für Leder, Kunstleder, Folien und sehr dicke Stoffe, die unter normalen Nähfüßen nicht durchgleiten wollen.

Beim Rollsaumfuß wird die Stoffkante durch eine gedrehte Tüte an der Vorderseite des Nähfußes geführt und damit zweimal eingeschlagen bevor sie direkt dahinter fest genäht wird.

Ein Kräuselfuß hat einen horizontalen Schlitz, in den die obere Stofflage eingelegt wird. Die untere Stofflage wird vom Transporteur zusammengeschoben und eingekräuselt angenäht.

Es gibt noch viele weitere Nähfüße für ganz spezielle Aufgaben. Zum Beispiel zum Stopfen, um Knöpfe anzunähen, Fransen zu nähen, oder Kanten mit Bändern einzufassen. Erfahrungsgemäß erfordert die Handhabung bisweilen viel Fingerspitzengefühl und Übung. Die Anschaffung lohnt sich also nur, wenn Du diese Füßchen tatsächlich häufig verwenden möchtest oder aber einfach Spaß an Experimenten hast :-)